Am Dienstag, den 15.11. nahm die Klasse 8e gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Frau Sprehe an insgesamt vier digitalen Workshops im Rahmen des ARD-Jugendmedientags teil. In den vergangenen Wochen haben die Schüler:innenim Unterricht bereits die eigene Social Media-Nutzung reflektiert und sich mit den Vor- und Nachteilen dieser Medien kritisch auseinandergesetzt. Durch die Teilnahme an den Workshops beschäftigten sie sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Frage, ob Influencing tatsächlich so ein Traumjob ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Individuelle Abstimmungen via Mentimenter, zu denen die Lernenden mehrmals in jedem Workshop aufgefordert waren, lockerten das Ganze auf.
Im ersten Workshop kamen bekannte Social Media Stars zu Wort. Im Studio, in das sich die Klasse digital zugeschaltet hat, waren die Influencerinnen Shirli Miller, bekannt von „HowtoShirli“, sowie Anne Drageser und Sarah Kron von „So manytabs“ anwesend und wurden vom Moderatoren-Duo Walerija Petrowa und Kai Witvrouwen interviewt. Hierbei gaben diese den Zuschauer:innen einen anschaulichen Einblick in den Alltag in das Leben von Social Media Leuten, die es geschafft haben und solchen, die noch auf dem besten Weg dahin sind. So erzählte die erfolgreiche TikTokerin Nadine Breaty, dass sie aufgrund von ein paar Tagen Social MediaPause 10 000 Follower:innen verloren hat.Es wurde schnell klar, dass bei all den positiven Seiten, die solch ein Job mit sich bringen kann, wie z.B. die Teilnahme an besonderen Events, auf die man sonst niemals gekommen wäre, kaum mehr Privatsphäre bleibt und aufgrund der regelmäßigen, fast täglichen Produktion von Streams auch Freizeit Mangelware ist.
Im zweiten Workshop waren Robert Hecklau von „Offen un‘ ehrlich“ sowie der Youtuber und Journalist Marvin Wildhage live als Gäste im Studio. Während Robert Produkte testet, die von Influencer:innen beworben werden, und Trends und Fakes im Netz nachgeht, will Marvin vor allem auch beweisen, dass so mancher Social Media Star seine Prinzipien vergisst und bereit ist, für alles Werbung zu machen, nur um mehr Content zu generieren. So fielen auf seinen Prank, eine Gesichtscreme, die er kostengünstig in einem Drogeriemarkt gekauft und mit einem selbst gedruckten Etikett versehen hat, viele herein. Den Schüler:innen wurde die Macht der Algorithmen bewusst, die denSocial Media Konsum bestimmen, dass das Social Media Business sehr kommerzialisiert ist und auch Abzocke und unseriöse Empfehlungen eine große Rolle spielen. Außerdem lernten die Schüler:innen auch einen neuen Beruf kennen, nämlich den Social Media Manager. Die Social Media Managerin von Marvin Wildhage berichtete live darüber, wie sie zu ihrem doch recht neuartigen Job gekommen ist, sowie über ihre vielfältigen Aufgabenfelder.
Im dritten Workshop informierten sich die Lernenden über Mediensucht. Eine Mitarbeiterin von „Krisenchat“ war live im Studio und erzählte von ihren Erfahrungen mit Jugendlichen, die sich anonym Hilfe bei ihr holen können. Sie betonte, wie wichtig ein bewusster und reflektierter Umgang mit Social Media sei. Außerdem bekräftigte sie, dass man sich unbedingt Hilfe holen solle, wenn man merkt, dass es einem nicht gut gehe.
Im vierten und letzten Workshop wurde der Frage nachgegangen, wie man guten, sinnvollen Content macht: Wie kann man seine eigene Reichweite nutzen, um auf etwas Wichtiges hinzuweisen? Welche Rolle spielt neben diesem „Sinnfluencing“ das „Infotainment“ auf Social Media, also Information in Kombination mit Unterhaltung? Als Gäste im Studio standen Vertreter:innen der NRW-Jugendredaktion von „Salon 5“, einem Webradio und Podcast-Sender, Rede und Antwort, die journalistische Beiträge von Jugendlichen für Jugendliche erstellen.
Fazit der 8e: Es war lehrreich, aber auch anstrengend. Und: So leicht und erstrebenswert ist das Dasein als Influencer:in nicht.