Was ist Latein?
Latein ist die europäische Sprache schlechthin. In der Antike war Latein die offizielle Sprache des großen römischen Reichs, des antiken Vorläufers unseres modernen Europas von Spanien bis Kleinasien, von Britannien bis Nordafrika. Nach dem Untergang des römischen Reichs hat sich Latein zu den romanischen Tochtersprachen Italienisch, Spanisch, Französisch etc. weiter entwickelt und wirkt in diesen weiter. Geblieben ist aber auch „Mutter Latein“ selbst, und zwar als höchst einflussreiche Gelehrten- und Wissenschaftssprache ganz Europas bis ins 19. Jahrhundert hinein, die deutliche Spuren in allen europäischen Sprachen hinterlassen hat: z.B. gehen 80% des heutigen englischen Wortschatzes auf lateinische Wörter zurück. Nach wie vor werden neue Fachausdrücke meist aus lateinischen Wörtern gebildet. Bis heute ist Latein das einzige typisch gymnasiale Fach.
Fünf gute Gründe Latein zu lernen
1. Latein ist ein interessantes „anderes“ Fach
Der heutige Lateinunterricht ist interessant und vielseitig von antiken Mythen zur Entstehung der Menschenrechte, von Liebesdichtung bis zu Asterix. Die Verbindung verschiedener Elemente (siehe im Folgenden) macht Latein zu einem ganz besonderen Fach. Typische Probleme des fremdsprachig gefhrten modernen Fremdsprachenunterrichts entfallen: Die Unterrichtssprache Deutsch, die weitgehende Beschränkung auf das Übersetzen aus dem Lateinischen und die deutsche Aussprache des Latein minimieren Verständnis, Rechtschreib- und Ausspracheprobleme und erlauben es Eltern auch ohne Lateinkenntnisse ihren Kindern nötigenfalls beim Lernen zu helfen. Selbstverständlich wird in der Oberstufe Latein ebenso wie die anderen Fächer weiter angeboten.
2. Latein vermittelt besondere Sprachkompetenz
Neben Englisch ist Latein die zweite sog. „Basissprache“ Europas. Latein setzt die Sprachkompetenz der Schüler auf ein ganz solides Fundament; sie erlernen weitere wichtige sprachliche Fähigkeiten: Reflektieren über Sprache, gründliches Verständnis grammatischer Strukturen, die Fähigkeit Fremdwörter herzuleiten, Übersetzungskompetenz. U.a. auf Grund des enormen Einflusses des Latein auf alle europäischen Sprachen erwirbt man mit Latein die Fähigkeit,
- weitere moderne Fremdsprachen leichter und schneller hinzuzulernen, insbesondere die romanischen (wie an unserer Schule Französisch und Spanisch), deren Wörter ihren lateinischen Vorläufern oft gänzlich entsprechen: z.B. wurde lat. calidus zu span. calido, ital. caldo und frz. chaud es bedeutet in allen Sprachen ‚warm‘.
- sich sprachlich auch in Deutsch und Englisch treffend und angemessen komplex auszudrücken, weil für die Übersetzung der Bedeutungsgehalt von Wörtern hinterfragt werden muss, man Grammatik besser versteht, man für den richtigen Gebrauch komplexerer Satz- und Text-strukturen sensibilisiert ist und Fremdwörter herzuleiten gelernt hat und somit auch ihren Gebrauch besser beherrscht.
3. Latein vermittelt besondere Kulturkompetenz
Die Beschäftigung mit den kulturellen Wurzeln unseres heutigen Europas, mit der uns einerseits so fernen und fremden, andererseits doch so nahen Welt der Römer und mit ihrem Fortwirken bis heute (z.B. Freizeitgestaltung, „gerechter Krieg“, Entdeckung Amerikas) fährt zu einem besseren Verständnis der gemeinsamen kulturellen Wurzeln Europas und fördert damit in besonderer Weise sowohl Identitätsfindung als auch kulturelle Toleranz der Europäer von morgen. Latein vermittelt so auch die Fähigkeit, die uns begegnenden historischen Zeugnisse besser zu verstehen, von der römischen Grabkammer in Weiden über die Stadtgeschichte Kölns, der einstigen römischen „Colonia“, bis zum Kölner Karneval.
4. Latein fördert geistige Fähigkeiten und die Lern- und Arbeitshaltung
Lateinunterricht fördert durch die Übersetzung aus dem Lateinischen in besonderem Maße problemlösendes Denken (analytisches, kombinatorisches, logisches und kreatives Denken) und eine gute Lern- und Arbeitshaltung und vermittelt Techniken selbstständigen Lernens, weil konzentriertes Arbeiten nötig ist und die Klarheit des Sprachsystems in hohem Grad selbstständiges Lernen ermöglicht. Dabei gewinnen die Schüler auch daraus Motivation, dass sie einen klaren Zusammenhang zwischen eigenem Einsatz und Erfolgserlebnissen sehen können. Die hier genannten Fähigkeiten sind in zunehmendem Maße wichtig in Schule, Ausbildung und Beruf.
5. Das Latinum ist in vielen Fächern Studienvoraussetzung
Die Schüler erwerben am Ende der Klasse 10 das „Latinum“ (bei mindestens ausreichenden Leistungen), das Studienvoraussetzung für viele Studiengänge ist: z.B. für die meisten Sprachen (auch Deutsch!), Geschichte, Philosophie, Theologie, Archäologie; auch für Jura und Medizin ist Latein wichtig. Das heißt: Auch wer beispielsweise, um Journalist zu werden, Deutsch/Germanistik studiert, braucht das Latinum. Genauere Auskünfte erteilen die einzelnen Hochschulen. Das Latinum studiumsbegleitend in Universitätskursen nachträglich zu erwerben ist erst zeitaufwändig, lästig und schwierig; es verlängert das Studium, verursacht so zusätzliche Kosten und birgt die Gefahr, dass bei Nichtbestehen das Studium abgebrochen werden muss. Im Übrigen bedeutet Latein gelernt zu haben eine Auszeichnung auch dort, wo kein Latinum gefordert wird, z.B. in der Wirtschaft (vgl. Punkt 4). Das Latinum in der Tasche zu haben verbessert die Studienbedingungen und erhöht die Berufschancen.
Die oben genannten Gründe für Latein zeigen, dass Lateinunterricht Bildung im weitesten Sinne vermittelt und damit besonders günstige Voraussetzung für eine erfolgreiche gymnasiale Laufbahn und für Erfolg in Studium und Beruf schafft. Wer schon früh Latein erlernt, legt einen soliden Grundstein für das, was folgt.
Non scholae, sed vitae discimus.
Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir.
Schulinternes Curriculum Sek I (Latein ab Klasse 5, auslaufend)
Schulinternes Curriculum Jgst. 8 (Latein ab Klasse 5, auslaufend)
Schulinternes Curriculum Sek I Latein ab Klasse 5
Schulinternes Curriculum Sek I Latein ab Klasse 7