GBG-Schüler in Shanghai
Einladung der Chinesischen Regierung zum internationalen Fußballturnier
Wir, Leyl Stüwe , Nicola Banov , Lars Kemski, Tim Ritter und Niklas Wocke wurden vom chinesischem Fußballverband mit unserer Mannschaft , der D1 des SV Lövenich-Widdersdorf, zu einem internationalen Jugendfußballturnier nach Shanghai eingeladen.
Mit 10 weiteren Spielern unserer Mannschaft und einem großen Betreuerstab begann die Reise von Frankfurt in dieses für uns noch unbekannte Land.
Wir waren alle sehr aufgeregt, denn welche Bedingungen würden uns dort erwarten? Wie verhalten sich die Menschen, wie ist das Essen und nicht zuletzt wie stark sind unsere Gegner?
Fragen über Fragen!
Nach fast 12 Stunden Reisezeit landeten wir am Flughafen Pudong in Shanghai. Dort trauten wir unseren Augen nicht, denn wir wurden von unserer bis dahin noch unbekannten Dolmetscherin Xining mit einer Deutschlandfahne und einem riesigen Schild mit der Aufschrift „Team Germany“ empfangen.
Mit dem Bus fuhren wir dann Richtung City, auf dieser einstündigen Fahrt konnten wir einen ersten Eindruck von dieser Megametropole mit ca. 22 Millionen Einwohnern (und dabei hat diese Stadt die Größe des Ruhrgebiets) gewinnen.
Am Hotel angekommen erwartete uns dann die nächste Überraschung. In großer Leuchtschrift stand dort “Welcome to the international Youth Football Tournament“. Ein toller Empfang, der uns da geboten wurde. Im Laufe des Tages trafen dann auch die weiteren Mannschaften ein, und man nahm mit den zukünftigen Gegnern den ersten Blickkontakt auf.
Hierbei handelte es sich um Mannschaften aus Shanghai, weitere Mannschaften aus China, aus Korea, aus Japan und Spanien (Real Madrid) und wir, unserer Mannschaft aus Lövenich-Widdersdorf, als Vertretung Deutschlands.
Ein bisschen mulmig wurde uns schon beim Anblick dieser uns fremden Teams, und wir fragten uns, können wir da überhaupt mithalten?
Unser Trainerstab versuchte uns die Angst zu nehmen, und organisierte recht schnell ein erstes Kennenlernen der Wettkampfstätte. Siehe da, der Rasen war auch grün, die Tore gleich groß und der Ball war rund. Also alles wie gehabt! Nur die Bedingungen waren schon anders, 34 ° und 90 % Luftfeuchtigkeit zeigten uns schon beim ersten Training, das hier wird ein ganz heißes Ding.
Angesetzt waren immer zwei Spiele pro Tag. Jedes Spiel dauerte 2 x 25 Minuten.
Dann war er da, der erste Wettkampftag. Der Anblick unseres eigenen Mannschaftsbusses mit einem großen Schild „ Team Germany“ erfüllte uns schon mit Stolz. Die Eröffnungsfeier bot uns einen kleinen Einblick in die chinesische Kultur, denn Tänzer und Kung-Fu Kämpfer wirbelten wild durcheinander und zum Schluss durften wir der chinesischen Nationalhymne lauschen.
Dann rollte aber endlich der Ball, nur die Rahmenbedingungen waren anders, denn es war alles so wie bei den Profis im Fernsehen. Ein Schiedsrichtergespann, Ballkinder, Coachingzone, Getränkestand mit Bedienung, ein vierter Offizieller mit Wechseltafel, der strenge Anweisungen an die Trainer und die Auswechselspieler auf der Bank bei Bedarf erteilte. Wie gesagt alles schon mal gesehen im Fernsehen, für uns Amateure hat es so etwas aber noch nie gegeben.
Wer gedacht hat, dass das schon alles war, der sah sich getäuscht, denn unser zweites Spiel wurde live im chinesischen Fernsehen übertragen. Dank der modernen Technik konnten unsere Eltern unser Spiel im Internet live verfolgen.
Auch sportlich konnten wir im Übrigen sehr gut mithalten. Am Ende standen für uns vier Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen auf dem Papier. Hieraus resultierte am Ende für uns unerwarteter vierter Platz.
Spannend und interessant war auch die Besichtigung Shanghais (sowohl bei Nacht als auch bei Tage). Die City von Shanghai ist eine hochmoderne Stadt und ihr Fernsehturm „Pearl Tower“ bietet am Abend eine wunderbares Farbenspiel in Verbindung mit den anderen Wolkenkratzern.
Je weiter man sich allerdings von der Stadtmitte entfernt, trifft man auf das alte China. Hier leben die Menschen doch in sehr armseligen Wohnungen und gehen ihrer Arbeit in Garküchen und kleinen Werkstätten nach. Allerdings wurden wir überall sehr freundlich behandelt. Anscheinend mögen die Chinesen Westeuropäische Kinder sehr gerne, denn überall wo wir auftauchten wurden viele Fotos von und mit uns gemacht.
Ein weiterer spannender Punkt war sicherlich das Essen. Hier gab es allerhand zu entdecken. Von Qualle, Schlange, frittierte Entenfüße oder gekochten Entenzungen. Nicht gerade was für jeden Geschmack, aber es gab auch reichlich leckeres Obst, Gemüse und Nudeln. Wie sagt man andere Länder, andere Sitten. Aber das ein oder andere schmeckte sehr lecker.
Zum Abschluss wurden wir dann noch in Gruppen mit 5 Kindern und 2-3 Erwachsenen aufgeilt und zum Abendessen in ein chinesische Familien eingeladen. Eine riesige Vielfalt von bis zu zwanzig Gerichten erwartete uns, und der Kampf mit den Stäbchen konnte beginnen. Hier probierten wir dann auch alle Köstlichkeiten aus dem Reich der Mitte und versuchten uns an einem Deutsch Chinesischem Sprachaustausch mit Händen und Füßen. Wobei manche Leute auch Englisch gesprochen haben.
Zurück ging es dann am nächsten Tag mit der Magnetschwebebahn und „431 km/h“ zum Flughafen. Das war ein großartiger Flug vor dem Flug mit dem riesigen A 380.
Jetzt sind wir auch wieder in Kölle und würden gerne unseren Mitschülern, noch die ein oder andere Episode, aus diesem uns jetzt nicht mehr ganz so fremden Land erzählen. Wir sind sehr stolz und glücklich, diese Reise gemacht zu haben.
Die 5 Jungs vom GBG